Agentenbasiertes Energiemanagement

Die volatile Erzeugung aus Photovoltaikanlagen ist in vielen Fällen nicht deckungsgleich mit dem volatilen Verbrauch der Endnutzenden. Da auf der Erzeugungsseite nur das Abregeln von Photovoltaikenergie als Handlungsmöglichkeit besteht, dies jedoch mit einem Verlust an kostenlosem, elektrischem Strom einher geht, ist es erstrebenswert die Nachfrageseite der Erzeugung anzupassen. Dieses im Englischen als „Demand Side Management“ bekannte Prinzip sieht im Pfaff-Quartier vor, flexible Verbraucher automatisiert zu steuern um einen maximalen Solareintrag zu gewährleisten. Flexibilitäten stellen dabei Elektroautos an Ladesäulen, stationäre Batteriesysteme, Wärmepumpen oder Kühleinheiten dar, also all diejenigen Verbraucher, welche einen elektrischen oder thermischen Speicher bedienen. Dies hat den Vorteil, dass die Pfaff Community in ihrem Komfort nicht eingeschränkt wird und die Nutzung der Flexibilitäten lediglich positiv erlebt. Das Elektroauto ist weiterhin zur Abfahrtszeit geladen und die Wohnung ist angenehm temperiert, mit dem Unterschied, dass dafür mehr eigens erzeugte Photovoltaikenergie verwendet wurde. Zusätzlich können Smart‑Home-Geräte dabei helfen, den Endverbrauch in Wohnung oder Büro zu reduzieren und zeitlich zu verschieben. Egal ob mit oder ohne Smart-Home-Ergänzung, die Hoheit über die Anlagensteuerung obliegt den Nutzenden. Diese können über verschiedene Schnittstellen ihren Agenten, so wird eine Automatisierungseinheit genannt, die für den Nutzenden agiert, nach Bedarf konfigurieren um die Optimierung zu begünstigen, oder aber die Arbeit komplett dem Agenten überlassen.

Die Vorteile eines solchen agentenbasierten Management Systems sind vielfältig:

  • In Kombination mit Mieterstrom: Gewinnmaximierung des Betreibers (Bei Nutzung eines Fortschrittlichen Tarifs, bei dem nach PV und Netzverbrauch differenziert wird, wird ein Teil des Gewinns an den Kunden weitergegeben)
  • Maximierung des lokalen Grünstromanteils und damit – je nach Netzstrommix – CO2‑Vermeidung und Vermeidung von Einspeisespitzen
  • Voll automatisiert durch Smart Home & Energieagenten
  • Gesteigerte energetische Autarkie
  • Direkte Möglichkeit für die Pfaff Community an den Quartierszielen mitzuarbeiten

Abbildung 1‑1 Schema: Agententeams sprechen sich in Bezug auf ihren Verbrauch und ihre Erzeugung ab um Flexibilitäten gezielt einzusetzen

Agententeams sprechen sich in Bezug auf ihren Verbrauch und ihre Erzeugung ab um Flexibilitäten gezielt einzusetzen
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