Fensterflächenverteilung

Generell sollte die Südseite mit möglichst viel Fensterfläche belegt werden, um passive solare Einträge zu erzielen. Diese Verteilung ermöglicht einen hohen Anteil an solarer Wärmenutzung, da kurzwelliges Licht gut durch die Scheibe dringen und den dahinterliegenden Raum erwärmen kann.[1] Im Westen und Osten sollte die Fensterfläche dagegen gering und im Norden am geringsten ausfallen.

Allerdings ist das Verhältnis von Südflächenfensteranteil und thermischer Qualität nicht proportional. Gemäß Abbildung 4.2 sinkt der Bedarf an Wärme bei einem simulierten Referenzgebäude – unter Verwendung von zwei Scheiben-Wärmeschutzglas – von 16.000 kWh bei 0 % Fenster-Anteil der Südseite auf ca. 12.300 kWh bei 68,2 % Süd-Fensterflächenanteil (Anteil der Fensterfläche an der Gebäudefassadenfläche der Südseite). Bei zwei-Scheiben-Isolierverglasung bleibt der Wärmebedarf fast unverändert, egal wie groß der Anteil an Fenstern ist. Erst 3-Scheiben-Wärmeschutzverglasungen, welche gemäß der Abbildung 4.2 bei Passivhäusern zum Einsatz kommen, verzeichnen merkliche Einsparungen des Heizenergiebedarfs – ab ca. 34,1 % Süd-Fensterflächenanteil.

Generell sollte die Fensterfläche 1/8 der Grundfläche des Raumes entsprechen, da dies die optimalen Proportionen zur Maximierung der passiven Solarenergienutzung sind.

Balkone sollten aufgrund von Verschattung und Einfallswinkel nicht mehr als 85 cm auskragen. Bis 40 cm Auskragungstiefe entstehen kaum Auswirkungen auf den passiven Wärmeeintrag bzw. den Heizwärmeenergiebedarf.[2]

 

Abbildung 4.2 Verhältnis Südfensterfläche zu thermischer Qualität, Quelle: Eigene Darstellung nach Kennzahlen von Krahmer 2014, S. 5

 

[1] Vgl. Krahmer 2014, S. 4.

[2] Vgl. Krahmer 2014, S. 4.

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